Pressemitteilung vom 11./12. Mai 2017
Protest gegen den G20 Gipfel – Positionierung von „Laut gegen Nazis“ & die Geschichte eines Knotens der in Wirklichkeit keine Sicherheit bietet und für ein gewünschtes Vernetzen sinnlos erscheint
Wir sind eine in Hamburg ansässige Institution die bundesweit agiert und sich seit13 Jahren gegen Menschenverachtung, Rechtsextremismus, Ausgrenzung, Diskriminierung und Rassismus engagiert. Wir sind in Hamburg geboren und spüren schon jetzt den geplanten G 20 Gipfel in unserer Stadt. Unmittelbar an dem Veranstaltungsort, den Messehallen Hamburg, ist die Polizeipräsenz mittlerweile schon so hoch, dass Anwohnerinnen und Anwohner ihr Fahrrad gar unabgeschlossen abstellen könnten. Die Sicherheitszonen für den G20 sind bereits eingerichtet und aktiv. http://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/G20-Karte-mit-Sicherheitszonen-veroeffentlicht,gipfeltreffen240.html
Die Bekämpfung der Fluchtursachen, wie Hunger und Krieg werden in Hamburg keine Rolle spielen. Ebenso der weltweit zu spürende politische Rechtsruck. Diese Themen werden als Randthemen angekündigt.
Ein Gipfel als Forum ohne Beschlüsse
Eine Kommunikation zwischen Staaten und Gemeinschaften empfinden wir sicherlich auch als notwendig und wichtig. Der G20 Gipfel dient allerdings eher zur Präsenz der Macht von Wirtschaft und Industrie. Neunzehn Staatschefs plus Vertreter der EU wollen am 07. Und am 08. Juli 2017 gefühlt geistig die Welt neu aufteilen. Benennen wir also 20 Teilnehmer, fehlen global gesehen 174 Staaten die bei der Aufteilung der Ressourcen offensichtlich kein Mitspracherecht erhalten sollen. Wobei bei diesem Gipfel geht es nicht um Beschlüsse, wie Bundeskanzlerin Merkel in ihrer Einladung ja bereits selbst formulierte:
„Die G20 ist ein informelles Forum der Zusammenarbeit. Diese Zusammenarbeit baut auf einem gemeinsamen Wertefundament auf.“ (Einladung: Angela Merkel)
Dies bedeutet: Bereits zwei Monate vor dem Gipfel setzt der Staat ganz klare Zeichen dafür, den Gipfel auch mit Gewalt durchzubringen. Die Pressekonferenz des Hamburger Senators Grote in dieser Woche war deutlich. Blockierer würden sich in Lebensgefahr begeben, sollten Straßen auch durch friedlichen Prostest (Sitzblockaden) besetzt werden. Die Polizei und die Personenschützer der Gipfelgäste werden dies mit aller Deutlichkeit verhindern. Eine solche Botschaft ist gefährlich und gießt womöglich Benzin in ein Feuer welches lodern könnte und die Konfrontationsbereitschaft erhöht. Für unseren Geschmack unverantwortlich.
All dies ist nicht der Hauptgrund, warum wir gewaltfreie Proteste und friedliche Kundgebungen unterstützen.
Die Bekämpfung der Fluchtursachen, wie Hunger und Krieg werden in Hamburg keine Rolle spielen. Ebenso der weltweit zu spürende politische Rechtsruck. Diese Themen werden als Randthemen angekündigt.
Ein Gipfel als Forum ohne Beschlüsse
Eine Kommunikation zwischen Staaten und Gemeinschaften empfinden wir sicherlich auch als notwendig und wichtig. Der G20 Gipfel dient allerdings eher zur Präsenz der Macht von Wirtschaft und Industrie. Neunzehn Staatschefs plus Vertreter der EU wollen am 07. Und am 08. Juli 2017 gefühlt geistig die Welt neu aufteilen. Benennen wir also 20 Teilnehmer, fehlen global gesehen 174 Staaten die bei der Aufteilung der Ressourcen offensichtlich kein Mitspracherecht erhalten sollen. Wobei bei diesem Gipfel geht es nicht um Beschlüsse, wie Bundeskanzlerin Merkel in ihrer Einladung ja bereits selbst formulierte:
„Die G20 ist ein informelles Forum der Zusammenarbeit. Diese Zusammenarbeit baut auf einem gemeinsamen Wertefundament auf.“ (Einladung: Angela Merkel)
Mit anderen Worten, hier werden keine Beschlüsse gefasst. Manch Bürgerinnen und Bürger werden erstaunt sein, dass die reichsten Länder der Welt eigentlich nur ein großes Meeting mit Champagner und Kaviar veranstalten, bei dem sich lediglich ausgetauscht wird. Gönnerhaft haben die ehemaligen G8 Gipfel Teilnehmerstaaten 2017 sich vorgenommen ein Zeichen mit weiteren Teilnehmern zu setzen.
Die Bundeskanzlerin hierzu:
„Dort treffen sich die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer. Ich freue mich sehr darauf, die Partner der G20 in meiner Geburtsstadt Hamburg willkommen zu heißen.“ (Angela Merkel/Einladung)
Wen mag die Bundeskanzlerin als Schwellenländer bezeichnen? Auch ein Indiz dafür, dass die bisher mächtigsten Wirtschaftsstaaten des Westens wahrscheinlich noch nicht einmal China und Indien ernst nehmen. Das zeigt wie abgehoben die alten Lenker der Wirtschaftswelt sind, denn China ist aus der Weltwirtschaft wohl kaum wegzudenken. War es nicht so, dass Obama für die USA sogar ein Darlehen in China aufgenommen hatte. Der Kontinent der im Elend versinkt, kommt auf dem G20 Gipfel nicht einmal zu Wort, geschweige denn, dass dieses Thema in irgendeiner Form eine Wichtigkeit erhält. Afrika. Die Hungersnöte und Kriege in Afrika, Asien und anderswo führen dazu, dass Menschen versuchen die Flucht anzutreten und dabei zahlreich sterben. Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und vielen anderen Ländern bahnen sich erschwerte Wege durch die Welt. Nicht zu vergessen, Menschen aus Südamerika die in die USA fliehen wollen, um dort Menschlichkeit und Schutz zu erhalten. Der G20 Teilnehmer US Präsident Trump möchte nach wie vor die größte Mauer an der Südgrenze seines Landes errichten, an der schon sehr viele Mexikaner durch Schüsse starben und sterben.
Und Europa? Europa schottet sich immer mehr ab. Die EU-Außengrenzen werden verschärft. Es werden Mauern und Zäune gebaut. Nicht nur in Osteuropa, nein auch in Spanien, Italien, Griechenland werden Grenzen dicht gemacht. In Deutschland erfreut man sich dessen und bringt im Auftrag der EU bemerkenswerte Deals mit der Türkei auf den Weg, die sich durch Zahlung von ein paar Milliarden Euro verpflichtet haben, keine Flüchtlinge mehr nach Mitteleuropa durchzulassen. Nun strebt Europa einen weitreichenden ähnlichen Deal mit Libyen an. Geld für das Festhalten von Menschen die in einer anderen Welt ihr Glück suchen, weil sie zu Hause vor dem Tod und Elend fliehen.
Eine Übersicht zum Thema Flucht vom 20. Juni 2016:
„Verfolgung, Krieg und Armut zwingen so viele Menschen wie nie zuvor, ihre Heimat zu verlassen. Statistisch gesehen sucht derzeit jeder 113. Mensch auf der Erde Asyl, ist Flüchtling oder binnenvertrieben. Das zeigt der Jahresbericht 2015 des Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen UNHCR. Demnach sind weltweit 65,3 Millionen Menschen auf der Flucht. Das entspricht etwa der gesamten Einwohnerzahl Frankreichs oder Großbritanniens“.(Quelle: http://www.zeit.de/gesellschaft/2016-06/fluechtlingskrise-un-statistik-65-millionen
Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Einladung dazu:
„Neben der Stabilisierung der Weltwirtschaft und der Finanzmärkte gibt es zahlreiche globale Herausforderungen, die die G20 beschäftigen:geopolitische Konflikte, Terrorismus, Migrations- und Flüchtlingsbewegungen, Hunger, der voranschreitende Klimawandel und Pandemien. Durch nationale Alleingänge, durch Abschottung und Protektionismus können diese Herausforderungen ganz sicher nicht gelöst werden. Es wird kein Zurück geben in eine Welt vor der Globalisierung.“
Was möchte uns die Bundeskanzlerin damit sagen? Wohl bemerkt neben der „Stabilisierung der Weltwirtschaft und Finanzmärkte“ finden die eigentlich wichtigsten Themen nicht statt. „Durch nationale Alleingänge, durch Abschottung und Protektionismus können diese Herausforderungen nicht gelöst werden“. Da müssen wir jetzt allerdings auch genauer nachfragen, warum die Bundesregierung unter ihrer Führung genau das „Abschotten“ der Grenzen fördert und die Abschiebungen von Asylsuchenden schneller und heftiger betreibt als je zuvor.
Abgesehen von der massiven militärischen Aufrüstung die weltweit vor sich geht und von der die G20-Teilnehmer wunderbar profitieren.
Nein, dieser Gipfel ist unglaubwürdig. Er dient eigentlich eher dazu, abzulenken von dem was real gerade passiert. Menschen sterben weiter, weil die wirtschaftlichen Interessen Vorrang erhalten. Zum Thema Klima können wir uns hier eigentlich nicht äußern. Sämtliche Beschlüsse hierzu, die nach irgendwelchen Gipfeln in Konferenzen beschlossen wurden, wurden und werden von den Unterzeichnern irgendwelcher Klimaabkommen stets ignoriert. So wundern uns die aktuellen Meldungen betreffend des Anstiegs der Meeresspiegel auf vermutete 1,70 m in den nächsten hundert Jahren nicht.
Wenn wir das auf die Themen, Flucht, Vertreibung, Krieg projizieren, dann haben wir nach dem Hamburger Gipfel für die Menschen die leiden, wohl keine Hoffnung auf Besserung.
Wir fordern die G20 Gipfelteilnehmer auf, sich der Menschlichkeit und der Würde jener zu widmen die vor Krieg und Hunger fliehen. Wir fordern den G20 Gipfel auf dem Thema „weltweite Fluchtursuchen“ Priorität zu geben.
Wenn Kreative ein Logo für G 20 entwickeln/ Ein Knoten der so sicher ist wie die Ergebnisse des Gipfels:
Eine bekannte Werbeagentur in Hamburg entwickelte das Logo für den G20 Gipfel. Dieser soll wohl eine Vernetzung und Sicherheit durch den Austausch und die Kommunikation der Teilnehmer des Gipfels suggerieren. Wir mussten ein wenig schmunzeln, denn dieser Knoten symbolisiert den Kreuzknoten. Für uns in der Tat ein Symbol für diese Veranstaltung und sonst auch für eine lockere Verbindung.
Da wir ja auch aus Hamburg kommen, sind wir der Seefahrt andächtig. Wir stellten fest, als Symbol wählten die Veranstalter so ziemlich den unsichersten Knoten den es gibt. In der Praxis wird er nicht für ein dauerhaftes Festmachen eines Schiffes verwendet und die Feuerwehr die jenen auch anwendet nutzt ihn nur für schnelle Rettungsaktionen von Menschen. Alle Knoten die in der Seeschifffahrt verwendet werden, müssen sich schnell lösen lassen und genau jener Kreuzknoten ist eben auch ein solcher. Hier gibt es gar physikalische Erklärungen. Er bietet nämlich lediglich einen ermittelten praktischen Sicherheitsfaktor von 45 %.
„Die einfache Ausführung hat den Kreuzknoten sehr bekannt gemacht. Dennoch halten viele Fachleute ihn für ungeeignet zum Verbinden von Seilen, zumal wenn davon Leben, Gesundheit oder Werte abhängen. Auch korrekt gebunden ist er im Vergleich zu anderen Knoten nur eingeschränkt sicher, vor allem bei ungleichen Seilen“. (Clifford W. Ashley)
Dem haben wir nichts hinzuzufügen.